bis 8000 v. Chr. - Altsteinzeit
Auf der projektierten Trasse der zukünftigen A 20 wurde bei den archäologischen Untersuchungen 2008 in der Nähe des Fahrenkruger Moorgrabens ein altsteinzeitlicher Lagerplatz nachgewiesen. Im „Schachbrettverfahren“ wurden zahlreiche Flintartefakte aufgespürt: Abschlagstücke, bearbeitete Flintknollen, Messerklingen, Schaber, insgesamt ~ 500 Stück.
8000 - 17000 v. Chr. - Mittlere und jüngere Steinzeit
Reste von Großsteingräbern und Steinwerkzeug-Funde belegen, dass in diesem Zeitraum schon Menschen im heutigen Gemeindegebiet siedelten. Ein Hortfund von zwei gut gearbeiteten Feuersteinbeilen wurde 1893 am östlichen Ortsausgang auf den Hühnerkampskoppeln gefunden. Eine Grabanlage an der heutigen Bürgermeister-Juister-Straße wurde 1950 archäologisch untersucht.
1700 – 600 v. Chr. - Bronzezeit
Mehr als 25 Grabhügel aus diesem Zeitraum sind auf dem Gemeindegebiet nachgewiesen, heute allerdings zum Teil zerstört. Die Abtragung und Untersuchung eines Grabhügels an der Seestraße 1958 und zweier Grabhügel am Kükelser Weg 1981/82 sowie eines überpflügten Grabhügels auf dem Bauplan 7-Gelände brachten wissenschaftlich wertvolle Ergebnisse.
600 – 0 v. Chr. - Vorrömische Eisenzeit
Zahlreiche Einzelfunde und Urnenfundstellen aus dem Gemeindegebiet sind im Fundstellenverzeichnis des Archäologischen Landesamtes registriert. Die Ausgrabungen auf der projektierten A 20-Trasse legten 2008 nordöstlich der heutigen Bebauung westlich des Fahrenkruger Moores Gräberfelder, eine Siedlung und einen Siedlungs-Werkplatz frei.
0 – 300 n. Chr. - Römische Kaiserzeit
Unmittelbar westlich des Fahrenkruger Moorgrabens wurden nicht nur ein Gräberfeld sondern auch eine Siedlung aus der jüngsten römischen Kaiserzeit nachgewiesen. Abgesehen von vereinzelten Gruben waren es hier zahlreiche Pfostengruben, die zu mindestens 3 Langhäusern und einem Speicher gehörten. Eisenverhüttungsöfen, weiter westlich gelegen, konnten dieser Siedlung zeitlich zugeordnet werden.
300 – 600 n. Chr. -Völkerwanderungszeit
Auf einer ca. 3 ha großen Ausgrabungsfläche, nördlich des heutigen Dorfes und an der Wahlstedter Straße gelegen, wurden zwischen 2008 und 2011 insgesamt 26 Langhäuser, 10 Speicher und 5 Grubenhäuser aus diesem Zeitraum nachgewiesen. Zu diesen Befunden kamen einzelne unvollständige Zaunverläufe sowie der Nachweis einer gemeinschaftlich genutzten Wasserentnahmestelle mit mehreren Zisternen und einem durch Eichenholzbohlen eingefassten Brunnen.
1137/39
In der Stiftungsurkunde von 1137, in der dem im Vorjahre gegründeten Kloster zu Segeberg zugesprochene Besitz aufgelistet wird, werden erstmalig sechs Dörfer westlich der Trave schriftlich genannt, darunter „duo Wittenburne“.
~ 1775
Um den wirtschaftlichen Ertrag (und die Steuereinnahmen des Landesherren) zu verbessern, wurde auf Betreiben des Dänischen Königs und seiner Verwaltung die Flur des Ortes vermessen, „verkoppelt“ und in den Eigenbesitz der Hofstellen überführt.
1867 - Neuzeit
Nach den kriegerischen Auseinandersetzungen des 19. Jahrhunderts geriet Schleswig-Holstein und damit auch Wittenborn unter preußische Verwaltung. Wittenborn wurde eine eigenständige Gemeinde.